AtAtÜrK

Mustafa Kemal Atatürk (* 1881 in Saloniki; † 10. November 1938 in Istanbul) war der Begründer der modernen Türkei und erster Präsident der nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervorgegangenen Republik Türkei.

Seine Verdienste als Offizier bei der Verteidigung der Halbinsel Gallipoli 1915 gegen englische Truppen, die die Dardanellen unter Kontrolle bringen sollten, sowie 1921 im Abwehrkampf gegen die nach Anatolien vordringenden Griechen haben ihn zum Künder und Hauptvertreter türkischen Selbstbehauptungswillens gemacht. Als Machtpolitiker von eigener Art, der die Modernisierung seines Landes nach westlichem Vorbild beharrlich vorantrieb, hat er mit der Abschaffung von Sultanat und Kalifat sowie mit weit reichenden gesellschaftlichen Reformen einen in dieser Form einmaligen Staatstypus geschaffen. Darauf beruht - trotz einiger Schattenseiten seines Wirkens - die personenkultartige Verehrung, die ihm in der Türkei bis heute entgegengebracht wird, und die Unangefochtenheit des ihm 1934 vom türkischen Parlament verliehenen Nachnamens „Atatürk“ (‚Vater der Türken‘).

 

 


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Herkunft und Jugend

Geboren wurde Mustafa als Sohn der türkischen Eheleute Ali Rıza Efendi und Zübeyde Hanım in Saloniki, das damals ein Teil des Osmanischen Reichs war, zugleich die Heimstatt verschiedener Völker, in der Weltoffenheit herrschte und die Muslime mit Juden und Christen vorwiegend friedlich zusammenlebten. Mustafas Großvater väterlicherseits, Kızıl Hafız Ahmed, zählte zu den Yörük-Türkmenen. Seine Mutter war Tochter einer alteingesessenen bäuerlichen (ursprünglich aus Konya-Karaman stammenden) Familie des Städtchens Langaza (heute Langadas) bei Saloniki. Die Eltern heirateten 1871.

Ali Rıza, der als Zollbeamter auf einem abgelegenen Posten an der makedonischen Grenze seiner Frau und Familie keine auskömmlichen Verhältnisse hatte bieten können, hatte die Stellung nach dem Tod zweier Söhne aufgegeben und sein Glück als Holzhändler in Saloniki versucht. Von fünf Geschwistern Mustafas überlebte nur die Schwester Makbule Atadan die Kindheit. Sein eigenes genaues Geburtsdatum steht nicht fest, so dass er dafür später den 19. Mai wählte, an dem er 1919 mit 38 Jahren in der anatolischen Küstenstadt Samsun landete, um die Kräfte für die Befreiung des Landes von Siegermächten und Sultanat zu sammeln.

Mustafas Aufwachsen war von mehreren Umbrüchen bestimmt, in denen mitunter bereits sein ausgeprägter Eigenwille (Rill, S. 19) und seine Durchsetzungsfähigkeit zur Geltung kamen. Nur wenige Tage besuchte er die von der Mutter gewollte religiöse Schule, vor allem wegen der Aufnahmezeremonie, dann wechselte er mit Unterstützung des Vaters auf eine Privatschule nach westlichem Vorbild. Als er sieben Jahre alt war, starb Ali Rıza. Zübeyde, die ihre beiden verbliebenen Kinder kaum ernähren konnte, zog zu ihrem Bruder aufs Land, wo keinerlei geregelter Schulbesuch möglich war. Nach mehrmonatiger Schulpause wurde Mustafa in die Obhut seiner Tante in Saloniki gegeben, damit er wieder am Unterricht teilnehmen konnte. Schlimme Prügel, verbunden mit blutigen Striemen auf dem Rücken, die er von einem Lehrer bezog, ließen ihn zum wiederholten Schulabbrecher werden. Als Zwölfjähriger bewarb er sich dann heimlich an der militärischen Mittelschule in Saloniki, bestand die Aufnahmeprüfung und setzte seinen Willen anschließend gegen den Widerstand der Mutter durch. Den Beinamen Kemal (arabisch: „vollkommen“) soll ihm nach eigenem Bekunden sein dortiger Mathematiklehrer verliehen haben, dem er mit seinen Fähigkeiten beeindruckte. Die Abschlussprüfung 1895 absolvierte er als Viertbester. Seine Ausbildung setzte er fernab der Familie an der höheren Militärschule im westmazedonischen Manastir (heute Bitola) fort.


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Vater der Türken (seit 1934)

Am Ende des durchgreifenden Reformprozesses stand eine Änderung des Namensrechts, das zu einer effektiveren Verwaltung des Personenstandswesens führen sollte und wiederum an westliche Muster anknüpfte: Jedem Bürger der Türkei wurde ein Nachname zugeordnet. Mustafa Kemal erhielt von der Nationalversammlung den Namen Atatürk (Vater der Türken) als Nachnamen. Für einige Vertraute und Weggefährten suchte er die künftigen ehrenden Nachnamen aus, so auch für Ismet Pascha, der wegen seiner Verdienste im Befreiungskrieg gegen die Griechen nach dem Ort seiner beiden großen Schlachtenerfolge den Nachnamen İnönü erhielt. İsmet İnönü hat als Ministerpräsident über viele Jahre Mustafa Kemal Atatürk von der alltäglichen Regierungsroutine entlastet und wurde nach dessen Tod sein Nachfolger als Staatspräsident.

Atatürk-Denkmal in Istanbul am Goldenen Horn
Atatürk-Denkmal in Istanbul am Goldenen Horn

Atatürks Namenswahl und die Ehrenbezeugungen, die der Staatsgründer der türkischen Republik auf sich vereinte (1926 wurde in Konya ein erstes Denkmal errichtet, dem ungezählte weitere im ganzen Lande folgten, s.u.), entsprachen den zeittypischen Formen des Personenkults in autoritären Regimen, haben aber zugleich eine bis heute fortwirkende integrierende Wirkung für das türkische Staatswesen entfaltet. Atatürk hat mit seiner Person als Freiheitskämpfer, Staatspräsident und oberster Lehrer der Nation das Vakuum gefüllt, das mit der Abschaffung von Sultanat und Kalifat sowie mit der erzwungenen Abkehr von herkömmlichem Brauchtum zum Zwecke der Modernisierung einherging. Er hat es zweifellos auch als seine Aufgabe angesehen, seinem nach der Kriegsniederlage in gänzlich neuem staatlichen Rahmen zu organisierenden Volk das nötige Selbstbewusstsein und einen Stolz zurückzugeben, ohne die es wohl kaum einen annähernd stabilen neuen Staatsverband hätte bilden können. Er ist dabei sehr weit gegangen, nicht nur, indem er die Wurzeln des Türkentums in Mittelasien bis auf Attila und Dschingis Khan in glorifizierender Absicht zurückgeführt hat, sondern vor allem, indem er die Lehrmeinung hat verbreiten lassen, die Türken seien das älteste Volk der Welt, von dem die anderen Völker direkt oder indirekt abstammten


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